INFOMAGAZIN FÜR OBERÖSTERREICH Mehr Service. Mehr Information. Seite 4 August 2021 Österreichische Post AG. SP 08Z037863 S. Retouren an Postfach 555, 1008 Wien OÖ braucht den öffentlichen Dienst Mit uns. Sicher. Gut. Informiert. ooe.goed.at # mitSicherheitLiebe Kollegin! Lieber Kollege! Inhalt August 2021 IMPRESSUM: Gewerkschaft Öffentlicher Dienst OÖ Adresse: Volksgartenstraße 34, 4020 Linz, Telefon: 0732 65 42 66-0, E-Mail: ooe@goed.at, Web: ooe.goed.at Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 8 bis 15 Uhr, Freitag 8 bis 12 Uhr Medieninhaber: Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD), Landesvorstand Oberösterreich, 4020 Linz, Volksgartenstraße 34, Telefon: 0732 65 42 66-0, E-Mail: ooe@goed.at ZVR-Nummer: 576439352; Landesvorsitzender: LAbg. Dr. Peter Csar, peter.csar@goed.at Chefredakteur: Werner Gschwandtner, werner.gschwandtner@goed.at Chef vom Dienst: Hubert Steininger, hubert.steininger@goed.at Grundlegende Richtung: Das GÖD-Infomagazin ist ein unabhängiges Medium, das den GÖD-Mitgliedern in Oberösterreich kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Presseförderungen oder finanzielle Unterstützungen, sei es von öffentlichen Körperschaften (Steuergelder), Parteien, werden und wurden nie in Anspruch genommen. Das Infomagazin entspricht jenen Grundsätzen, die in den Statuten und der Geschäftsordnung der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (Fassung gemäß Beschluss durch den 14. Gewerkschaftstag der GÖD) festgehalten sind. Herstellung: BTS Druckkompetenz GmbH, 4209 Engerwitzdorf Fotos: Titel: AdobeStock/chefkate, Fotoarchiv ÖGB/GÖD-OÖ, Land OÖ/LPA, Harrer, Wakolbinger. Weitere Vermerke bei einzelnen Bildern. 4 # mitFakten GÖD OÖ Politik IMAS Trendstudie zum Öffentlichen Dienst 6 # mitKompetenz Interview mit Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer Für ein starkes Oberösterreich 8 # mitEngagement Interview mit Bezirkshauptfrau Dr. Barbara Spöck Herausforderung Krisenstab 9 # mitMeinung Gastkommentar von Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag. Christine Haberlander Oberösterreich sagt Danke 10 # mitFairness Dienstrecht Nebentätigkeiten 12 # mitVorteil Entspannungstipp Eurothermen 13 # mitVorteil Gesundheitstipp Gesundheitszentren: Am Kogl in St. Georgen, Auszeit in St. Lambrecht, Vortuna in Bad Leonfelden 14 # mitVorteil Reisetipp Herbstreise an den Gardasee Der Herbst kommt in raschen Schritten und die Pandemie und deren Auswirkungen be- gleiten nach wie vor unseren Alltag. An den Dienststellen herrscht zum Teil wieder Nor- malbetrieb, verschiedene Home-Office Vari- anten bleiben bestehen und haben Einzug in der Arbeitswelt gefunden. Begleitend werden all diese Umstrukturierun- gen von einer gewissen Unsicherheit, wie es in der nächsten Zeit mit dieser Pandemie wohl weitergeht und wie sie besiegt werden kann. Mitglieder von Personalvertretungen, Be- triebsrats- und Gewerkschaftsgremien unter- stützen und informieren die Belegschaften so gut es geht und haben viel zu tun. Gleichzeitig stehen im Herbst Gemeinde- und Landtagswahlen an, bei denen jede Einzelne und jeder Einzelne von uns aufgefordert ist vom Wahlrecht Gebrauch zu machen. Die GÖD OÖ nützt diese Ausgabe auch um Sie auf die umfangreichen Serviceleistungen un- serer Organisation hinzuweisen und wünscht Ihnen einen gesunden und erfolgreichen Herbst. Mit gewerkschaftlichem Gruß Hubert Steininger GÖD-OÖ Landessekretär Gemeinsam sind wir stark 2 # mitmeinerGÖD InhaltLiebe Kolleginnen! Liebe Kollegen! Nach der Ferienzeit steigen wir langsam wieder in den Herbst 2021 ein. Insbesondere von der Wirtschaftslage und dem Arbeitsmarkt her haben uns in den letzten Wochen tendenziell sehr positive Nachrichten begleitet. Uns sollte bewusst sein, dass dieses rasche Comeback alles andere als selbstverständlich ist. Auch was unser soziales Leben betrifft, haben wir einen weitgehend entspannten Sommer erlebt. Für Urlaube gab es zwar Auflagen, aber im Großen und Ganzen konnte man sich erholen, wo und wie man das wollte. Mehr denn je war es ohnedies unser wunderbar schönes Österreich, wo man sich am besten aufgehoben gefühlt hat. Dass wir dennoch nicht gänzlich unbeschwert sind, liegt an den Erfahrungen des Vorjahres. Damals lullte eine ebenfalls sommerlich-entspannte Corona-Situation viele in ei- ne trügerische Sicherheit ein. Am Ende stand dann ein monatelanger Lockdown. Diesen gilt es heuer mit aller Entschlossenheit zu vermeiden, und wir sind daher gut beraten, zwar nicht hysterisch, aber doch mit der gebote- nen Wachsamkeit die Entwicklungen zu beobachten und die Reaktionsfähigkeit hoch zu halten. Dabei haben wir gegenüber dem Vorjahr heuer unbestritten einen großen Trumpf in der Hand: die Impfung. Ob sie uns tatsächlich und nachhaltig vor neuerlichen Restriktionen bewahren kann, wird nicht zuletzt von der Impfbereitschaft der heute – aus welchen Gründen auch immer – noch nicht Geimpften abhängen. Mit Unbehagen stellen wir hier fest, dass auch in unse- rem Bundesland ein Riss durch die Gesellschaft geht. Die einen verlangen die generelle Impflicht, andere negieren immer noch die Existenz der Pandemie und selbst die krudesten Verschwörungstheorien finden nach wir vor ihre Anhänger. Entscheidend werden am Ende aber nicht die unversöhnlich gegenüberstehenden Extreme sein, sondern es geht jetzt darum, die breite Mitte der noch Unentschlossenen mit sachlicher Information zu über- zeugen. Ich appelliere an alle, dass wir uns in unseren Dienst- stellen des Öffentlichen Dienstes mit der erforderlichen Sensibilität und zugleich Sachlichkeit der heiklen Frage stellen, wie das Zusammenleben und das Zusammen- arbeiten von Geimpften und Ungeimpften reibungslos funktionieren kann. Es geht um den Respekt vor dem Ein- zelnen, es geht aber genauso um die Verantwortung des Einzelnen für seine Mitmenschen. Lassen wir uns dabei nicht auseinanderdividieren! Liebe Kolleginnen und Kollegen, in wenigen Tagen wird in Oberösterreich gewählt. Im Unterschied zu anderen Bun- desländern werden bei uns der Landtag, die Gemeinde- räte und die Bürgermeister alle sechs Jahre zum selben Zeitpunkt gewählt. Es geht also um eine sehr umfassende Weichenstellung für unser Bundesland. Demokratische Wahlen stellen für jede Bürgerin und je- den Bürger einen hohen Wert dar. Für uns im Öffentli- chen Dienst haben sie noch eine zusätzliche Dimension. Wir sind über unser Dienstverhältnis im Besonderen mit den Entscheidungen der Politik verbunden. Wägen wir daher mit besonderem Bedacht ab, wem wir wieder Ver- antwortung für unser einzigartiges Bundesland geben. Ich bitte alle: gehen wir zur Wahl oder nehmen wir von der Möglichkeit zur Briefwahl Gebrauch. Es geht um unser Land und unsere Gemeinden. Für uns geht es aber auch um verlässliche Partner auf Seiten unserer Dienstgeber. LAbg. Dr. Peter Csar Vorsitzender Es geht um unser Land und unsere Gemeinden 3 # mitmeinerGÖD EditorialZum 3. Mal infolge erhob das IMAS-Institut jüngst im Auftrag der GÖD, die Zufriedenheit der Bevölkerung mit der Lebensqualität in Österreich und die Bedeutung des Öffentlichen Dienstes dafür. Das Ergebnis stellt dem Öffentlichen Dienst ein exzellentes Zeugnis aus: Herr und Frau Österreicher schreiben es vor allem uns zu, dass Österreich so gut da steht. Die Imagewerte der einzelnen Berufsgruppen im Öffentlichen Dienst sind exzellent. Einziger Schönheitsfehler: nach wie vor möchten mehr Menschen lieber in der Privatwirtschaft Karriere machen. J uni 2021: 78 % der Menschen in Österreich sagen, dass sie mit der Lebensqualität hier sehr zufrieden oder zufrieden sind. Am Ende des 1. Lockdown im Juni 2020 lag dieser Wert um 7 Prozentpunkte niedriger. 9 von 10 Österreichern sind der Meinung, dass der Öffentliche Dienst generell sehr bedeutend oder bedeutend für ihre Lebensqualität in Österreich ist. Die Bedeutung des Gesundheitswesens für das subjektive Zufrieden- heitsgefühl der Menschen hat in der Corona-Krise noch einmal zuge- nommen. Es gibt aber generell ein hohes Bewusstsein für die Leistun- gen des Öffentlichen Sektors in Österreich. Die Corona-Krise brachte auch verstärkte Eingriffe des Staates in die Privatsphäre der Bürgerinnen und Bürger mit sich. Trotzdem sagen nur 14 % der Befragten, dass sie in letzter Zeit negative Erfahrungen mit Mitarbeitern des Öffentlichen Dienstes hatten, ein Drittel erlebte diese positiv, weitere 36 korrekt und neutral. Selbst in der größten Arbeitsmarktkrise der Nachkriegszeit gab es keine Trendumkehr bei der Attraktivität des Öffentlichen Dienstes. Nur ein Fünftel der Befragten würden heute bei freier Wahl eine Karri- ere im Öffentlichen Dienst der Privatwirtschaft vorziehen. Angesichts der bevorstehenden Pensionierungswelle sollten hier beim Dienstge- ber die Alarmglocken läuten. Zufriedenheit und Vertrauen sind zurück! Markus Larndorfer Mitglied des GÖD Bundesvorstandes #mitKompetenz GÖD OÖ Präsidium markus.larndorfer@goed.at 4 # mitFakten GÖD OÖ PolitikIMAS-Trendstudie zum Öffentlichen Dienst Zufriedenheit mit der Lebensqualität Wie sehr sind Sie mit der Lebensqualität im Großen und Ganzen zufrieden? Bedeutung des öffentlichen Dienstes Wie wichtig ist Ihrer Meinung nach der öffentliche Dienst? Bevölkerung insgesamt Note 1 Note 2 Note 3 Note 4 Note 5 Keine Angabe 1 1 2 18 37 41 78 Bevölkerung insgesamt Note 1 Note 2 Note 3 Note 4 Note 5 Keine Angabe 2 1 1 9 58 30 88 Berufswahl: öffentlicher Dienst oder Privatwirtschaft – Trend Würden Sie eher einen Beruf in der Privatwirtschaft oder eher im öffentlichen Dienst aussuchen? Bedeutung verschiedener Aspekte für die Lebensqualität – Trend Welche der folgenden Aspekte sind Ihrer Meinung nach für die aktuelle Lebensqualität in Österreich verantwortlich? Gesundheitsversorgung wie Krankenhäuser usw. Natur u. Umwelt, wie d. Qualität d. Trinkwassers Das Pensionssystem Das demokratische System, also d. Demokratie Die Sicherheit vor Kriminalität Die Rechtssicherheit und Rechtsstaatlichkeit Die Abfallversorgung und Müllabfuhr Die Berufsmöglichkeiten Infrastruktur wie Straßen, öffentlicher Verkehr Die unterschiedlichen Freizeitmöglichkeiten Die wirtschaftliche Entwicklung Das Schulwesen, Bildungseinrichtungen Die Wissenschaft, also Lehre und Forschung Das Kultur- und Sportangebot Der Einsatz der Unternehmer Die Mitgliedschaft Österreichs in der EU 66 70 52 52 52 54 56 49 50 44 46 47 41 39 34 28 68 68 55 54 52 52 50 50 47 45 44 43 43 41 33 30 +2 -2 +3 +2 0 -2 -6 +1 -3 +1 -2 -4 +2 +2 -1 +2 SEHR STARK verantwortlich - Note 1 Sept./Okt. 2020 (71 % = 100 %) Juni/Juli 2021 (78 % = 100 %) Diff. 2020 Erfahrungen mit Mitarbeitern im öffentlichen Dienst Würden Sie diese als überwiegend positiv, negativ oder neutral einschätzen? Bevölkerung insgesamt Positiv Negativ Neutral Hatte keinen Kontakt Keine Angabe 3 17 36 33 12 Im öffenltichen Dienst In der Privatwirtschaft Keine Angabe 24 24 51 September/Oktober 2020Juni/Juli 2021 22-2 -2 Diff. 2020 Note 1 = Sehr, Note 5 = Überhaupt nicht Alle Angaben in Prozent, n= 1.009, Österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren, Juni/Juli 2021, Archiv-Nr. 021061 49 29 5 # mitFakten GÖD OÖ PolitikDie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den öffentlichen Diensten stehen für Stabilität, Verlässlichkeit und Zusammenhalt. 6 # mitKompetenz Für ein starkes Oberösterreich Interview Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer im Interview Herr Landeshauptmann, wo steht Oberösterreich im Kampf gegen die Corona-Krise? Mit Öffnungen und Impfungen sind Zuversicht, Lebensgefühl und Auf- schwung in unser Land zurückgekehrt. Wir haben mittlerweile eine Re- kordbeschäftigung im Land, Oberösterreich wird auch das höchste Wirt- schaftswachstum aller Bundesländer prognostiziert. Auch durch die außergewöhnlichen Leistungen der im Öffentlichen Dienst Beschäftigten sind wir heute in OÖ dort, wo wir stehen: Es geht spürbar ein Ruck durch Oberösterreich. Danke dafür, insbesondere auch an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den öffentlichen Diensten. Sie stehen für Stabilität, Verlässlichkeit und Zusammenhalt. Foto: Land OÖ/Max Mayrhofer7 # mitKompetenz Interview Viel ist dieser Tage zu lesen von einer Impf- pflicht im öffentlichen Dienst. Wie stehen Sie dazu? In der Impf-Frage steht für mich der Wert der Eigenver- antwortung im Zentrum. Eigenverantwortung darf aber nie zum Eigensinn werden! Jeder und jede von uns ist nämlich aufgerufen, die eigene Gesundheit, aber immer auch die Gesundheit der Nächsten sowie die Leistungs- fähigkeit der Spitalsversorgung im Auge zu behalten. Die Krise und Krisenhilfe kosten. Wer soll all das bezahlen? Die Budgets von Bund und Bundesländern sind mas- siv betroffen. Die Kosten der Krise dürfen aber nicht in Form von neuen Steuern oder Abgaben den Famili- en oder den Leistungsträgern Österreichs umgehängt werden. Das haben sich die Familien und Leistungs- träger nicht verdient. Unser Weg aus der Krise ist der des Wachstums. Heißt: Wirtschaftswachstum ankurbeln und so Arbeit, Optimismus und zusätzliche Staatsein- nahmen auslösen. Zudem müssen wir dort hinschauen, wo international Fehlentwicklungen mit Steuern und Abgaben bekämpft werden können: auf die globalen Internet-Giganten, auf Warenimporte aus massiv klima- schädigenden Staaten sowie auf die nach wie vor beste- henden Praktiken der Spekulanten auf den weltweiten Finanzmärkten. Keine neuen Steuern: Gilt Ihre Ansage auch in Sachen Klimaschutz? Oberösterreich steht für Klimaschutz mit Hausverstand – und dieser Weg hat uns schon in den vergangenen Jahren zu einer international beachteten Vorzeigeregion gemacht. Wir reden in OÖ eben nicht vom Klimaschutz, sondern wir leben den Klimaschutz. Und zwar mit den Menschen und nicht gegen die Menschen. Daher ist für mich klar: Klimaschutz werden wir nicht mit mutwillig verhängten neuen Steuern oder der Absage von zuge- sagten Straßenbauprojekten erreichen. Oberösterreich ist ein Flächenland, in dem viele Menschen eben auf den PKW angewiesen sind. Sie bezeichnen sich auch in politischen Belangen als Klimaschützer. Warum? Zusammenhalt und Zusammenarbeit haben unser Bun- desland immer ausgezeichnet und stark gemacht. Auf diesem Weg möchte ich auch bleiben. Daher ist es auch gut, dass alle Parteien ab einer gewissen Mandatsstär- ke in der Landesregierung Verantwortung übernehmen. Diese gemeinsame Arbeit hält das Land zusammen und schärft in allen Parteien den Blick für das große Ganze. Am 26. September 2021 wählt Oberösterreich. Machen Sie von Ihrem Wahlrecht Gebrauch.8 # mitEngagement Dr. Barbara Spöck Bezirkshauptfrau Bezirkshauptmannschaft Steyr-Land Als frischgebackene Bezirkshaupt- frau wurden Sie sofort auch Leite- rin des Krisenstabs für Ihren Bezirk. Wie ist es Ihnen dabei ergangen? Die Aufgaben und Herausforderungen bei der Bewältigung der Pandemie im Bezirk kannte ich bereits sehr gut. Meine Vorgängerin Mag. Carmen Breit- wieser, nunmehr Leiterin des Landes- krisenstabs, war seit Beginn der Pan- demie als Vertreterin der Bezirksver- waltungsbehörden im Krisenstab des Landes Oberösterreich tatkräftig im Einsatz. Als ihre Stellvertreterin habe ich die Aufgabe übernommen, die Krisenstabsarbeit bestmöglich mit zu organisieren und sozusagen bei uns auf der BH die Stellung zu halten. Es war sehr stressig und herausfordernd, aber auch schön, weil wir als Team zusammengewachsen sind. Es haben fast alle Mitarbeiterinnen und Mitar- beiter der BH zumindest zeitweise im Krisenstab mitgearbeitet und beim Contact Tracing geholfen. Und das al- les neben der normalen Arbeit, die ja weiterlaufen soll und muss. Wie darf man sich die Aufgaben eines Krisen stabs vorstellen? Die Arbeit im Krisenstab ist sehr viel- schichtig. Es werden die positiv auf COVID-19 Getesteten isoliert, Kontakt- personen ermittelt und in Quarantä- ne geschickt („Contact Tracing“), Ver- dachtsfälle zum PCR-Test angemeldet, Anfragen zu vielen unterschiedlichen mit COVID-19 zusammenhängenden Themen beantwortet und vieles mehr. Derzeit wenden sich beispielsweise viele Bürgerinnen und Bürger mit Fra- gen zum Grünen Pass an uns. Es sind unzählige, darunter auch vie- le emotionsgeladene Telefongesprä- che zu führen und E-Mails zu beant- worten, und das innerhalb kürzester Zeit, an sieben Tagen in der Woche und teilweise bis in die Nacht hinein. Besonders herausfordernd war und ist auch die Schnelllebigkeit und Komplexität der rechtlichen Vorga- ben. Verordnungen bzw. Erlässe wur- den sehr oft und ohne Vorlaufzeit geändert. So riefen Bürgerinnen und Bürger bereits gleich nach der jewei- ligen Pressekonferenz an, bei der die neuesten Pläne verlautbart wurden, und wollten dazu von uns Detailaus- künfte zu konkreten Themen haben. Zu diesem Zeitpunkt gab es aber die an- gekündigten Verordnungstexte noch nicht. Geschweige denn, dass wir aufgrund der laufenden Krisenstabs- arbeit die Zeit hatten, die Pressekon- ferenzen live zu verfolgen... Belastend ist auch die mangelnde Planbarkeit der Krisenstabsarbeit. Die Gestaltung der Dienstpläne hängt ja von den jeweiligen Fall- zahlen ab, die sich unvorhersehbar veränderten. Schaffbar war diese Zeit nur durch die extreme Belas- tungsfähigkeit der Kolleginnen und Kollegen und unseren Teamgeist. Die Bezirkshauptmannschaften haben jedenfalls in der Krise eindrucksvoll bewiesen, dass sie ein wesentlicher und verlässlicher Teil der staatlichen Krisenbewältigung sind. Die Krise ist ja noch nicht vorbei. Wie sehen Sie die nächsten Monate? Unser Ziel ist es natürlich, dass CO- VID-19 durch eine hohe Impfbereit- schaft der Bevölkerung schlussend- lich im Rahmen der regulären medizi- nischen Versorgung abgewickelt wer- den kann und die Krisenstabsarbeit bei den Bezirkshauptmannschaften nach dieser langen und dauerhaften Belastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch einmal beendet wer- den kann. Derzeit wird aber zunächst der Herbst abzuwarten sein, vor al- lem wie sich die Belegung der Betten durch COVID-19-Erkrankte in den Spi- tälern entwickeln wird. Interview Herausforderung Krisenstabsarbeit Einen wesentlichen Beitrag für die Außenwirkung des öffentlichen Dienstes haben in den letzten Monaten sicherlich die Krisenstäbe der verschiedenen Behörden und Einsatzorganisationen in Hinblick auf die Pandemie geleistet. Wir haben die neue Bezirkshauptfrau der BH Steyr Land, Dr. Barbara Spöck, dazu zum Interview gebeten. Foto: Land OÖ/LPAOberösterreich sagt Danke U nser Bundesland ist im Ver- gleich zu anderen sehr gut durch die Krise gekommen. Das liegt ganz entscheidend auch daran, dass es einen verlässlichen und loyalen Partner gibt, der mit vollem Einsatz und jeden Tag aufs Neue mit Kompetenz und Engage- ment sein Bestes gibt, um das Land am Laufen zu halten, die Krise zu bekämpfen und damit seine Bürgerinnen und Bür- ger wieder mit Zuversicht zu versehen – der öffentliche Dienst in Oberösterreich. Die Corona-Krise hat den Beweis gelie- fert und eindeutig gezeigt – und darauf bin ich als zuständige Gesundheitsrefe- rentin und Landeshauptmann-Stellver- treterin sehr stolz –, dass wir uns auf den öffentlichen Dienst mehr als nur verlas- sen können. Die Leistungen, der Einsatz und die Disziplin des öffentlichen Diens- tes waren und sind unverzichtbar. Viele Kolleginnen und Kollegen haben mehr getan, als sie eigentlich müssten. Sie ha- ben sich besonders engagiert, waren für andere da und dafür möchte ich mich im Namen des Landes Oberösterreich sehr herzlich bei allen Bediensteten des öf- fentlichen Dienstes in den Gesundheits- berufen, den Bezirkshauptmannschaf- ten, den Einsatz- und Krisenstäben, der Polizei, dem Bundesheer, der Justizwa- che, den Richtern und Staatsanwälten, der Justizverwaltung sowie der Finanz- und Zollverwaltung und unseren Lehre- rinnen und Lehrern bedanken. Der öffentliche Dienst in Oberöster- reich hat in diesen herausfordernden Zeiten einmal mehr bewiesen, dass auf ihn Verlass ist. Eine Tatsache, die auch durch eine IMAS-Umfrage be- stätigt worden ist: Mehr als Dreivier- tel der Befragten sind der Auffassung, dass der öffentliche Dienst die ge- samte Situation rund um das Thema Corona gut im Griff hat. Fast ebenso viele, nämlich 78 Prozent, haben trotz Einschränkungen und wirtschaftlicher Sorgen Vertrauen in den Staat und sei- ne Einrichtungen. Und 77 Prozent der Befragten waren der Ansicht, dass das Gesundheitssystem gut auf die Krise vorbereitet war. Wir leben in unsicheren Zeiten, gerade in Zeiten wie diesen braucht es Orien- tierung, Überblick und Verlässlichkeit und dafür steht der öffentliche Dienst. Wir wissen, dass abseits von Corona & Co. eine funktionierende, hochmo- derne und effiziente öffentliche Ver- waltung die Grundlage für den Erfolg unseres Heimatbundeslandes ist – mit Kolleginnen und Kollegen als hoch motivierte und kompetente Dienstleis- ter in den unterschiedlichsten Berei- chen blicke ich positiv in die Zukunft unsere Landes! In diesem Sinne bleiben Sie gesund und weiterhin alles Gute! Die letzten eineinhalb Jahre waren eine harte Zeit für uns alle, es war schwierig und herausfordernd. Heute ist es relativ einfach. Einfach ist es deshalb, weil sich die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher einerseits großteils diszipliniert an die Maßnahmen gehalten haben und weil sich andererseits gegenwärtig bereits mehr als die Hälfte der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher gegen das gefährliche Corona-Virus impfen haben lassen. Im Namen des Landes OÖ ein herzliches Dankeschön an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes für ihren Einsatz und die Unterstützung sowie ihren Zusammenhalt, mit dem wir uns gemeinsam dem Corona-Virus entgegenstellen. Mag. Christine Haberlander Gesundheitsreferentin und Landes- hauptmann-Stellvertreterin Gemeinsam mit unserem Landeshauptmann Thomas Stelzer an der Spitze ist während der gesamten Gesundheitskrise ein Ziel vollkommen klar gewesen, und das bleibt auch weiterhin so: Wir schützen das Leben und die Gesundheit der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher und sichern ihre Arbeitsplätze. Foto: Fotokerschi.at/KerschBaummayr 9 # mitMeinung GastkommentarNext >